Wanderung auf dem Rheinburgenweg von Petra und Günter
in der Zeit vom 21. August bis 4. September 2015
Vorweg, es war eine wunderschöne Wanderung! Wir hatten 13 Etappen (215 km und 6.500 Höhenmeter bergauf) auf dem Rheinburgenweg linksrheinisch, entgegen der beschriebenen Wanderrichtung im Wanderführer zu bewältigen. Vom Deutschen Wanderverband werden von den 13 Etappen 11 Etappen in der Kategorie „schwer“ und 2 in der Kategorie „mittel“ eingestuft. Das hatten wir nicht ganz ernst genommen. Am Rhein? Wir lernten, dass diese Einstufungen der Realität sehr nahe waren.
Die Wanderung führte uns größtenteils entlang des Rheins von Bingen über Bacharach, St. Goar, Rhens, Koblenz, Winningen (Mosel) und Andernach zum Rolandseck. Die Luftlinie von Bingen bis zum Rolandseck beträgt etwa 90 km. Warum also sind wir 215 km gewandert? Der Grund ist ganz einfach: der zu wandernde Weg „mäanderte“, damit wir auch keinen der möglichen Auf- und Abstiege, aber auch keinen der schönen Aussichtspunkte verpassen konnten (z.B. Aussichten auf die Loreley und auf die Pfalz bei Kaub). Außerdem hatten wir ja auch noch zusätzlich jeweils die Wege vom Rheinburgenweg zu unseren Unterkünften. Mit den Unterkünften am Rhein haben wir nicht nur vieles von den jeweiligen Orten (viel Historisches) sehen können, sondern auch die Bedeutung des Rheins als wichtige Verkehrsader zwischen den Niederlanden und der Schweiz: intensiver Güterverkehr mit Bahn und Schiff, erfahren.
Neben dem Wandern war das Ausschauhalten nach dem Markierungszeichen des Rheinburgenweges eine unserer Hauptaufgaben. Bei der so schon anspruchsvollen Strecke wollten wir uns natürlich auf keinen Fall verlaufen.
In der Regel waren Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert, in einem Fall jedoch auch alpine Fähigkeiten. Dabei ist nicht zu vergessen, dass wir jeweils morgens etwa 12 kg und gegen Ende des Wandertages etwa 10 kg - 2 Liter Wasser waren getrunken - mit dem Rucksack auf dem Rücken hatten. Auf die sogenannten Eselspfade hätten wir zumindest bergab gerne verzichtet.
Natürlich hatten wir auch viele gut wanderbare Strecken, die uns durch schönste Landschaften, durch Wälder – manchmal auch mit Geistern –, durch Weinberge – können die steil sein! – entlang von Wiesen, Feldern und Obstplantagen führten. Burgen und Burgruinen, aber auch Schlösser entlang des Mittelrheins gehören zum UNESCO Welterbe und begeisterten uns im Vorübergehen (andernfalls hätten wir länger Urlaub machen müssen). Natürlich legten wir auch Pausen für unser jeweiliges Picknick an schönen Plätzen entlang des Weges ein. Auch gönnten wir uns 2 „Ruhetage“, um einige der geschichtsträchtigen Orte besser kennen lernen zu können.
Es war eine wunderschöne, aber auch anstrengende Wanderung mit einer großen Vielfalt von schönsten Eindrücken. Wir müssten mindestens weitere 100 Fotos zeigen (ist auf Wunsch möglich), um unsere Eindrücke wenigstens teilweise darzustellen. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Wanderung.
Petra und Günter
PS: Wieder zurück in Neuruppin fuhren wir nach Altkünkendorf und nahmen dort - zum 8. Mal – an der Schorfheide-Laufveranstaltung teil. Diesmal auf der Kurzstrecke von 6 km, sozusagen zum Auslockern.